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Januar 2021

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Sonntag, 23. April 2017

Als wir unsterblich waren

Welttag des Buches am 23. April
- Blogger schenken Lesefreude -
Buchverlosung!

"Willkommen in West-Berlin" - als diese Worte damals in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 aus den Lautsprechern an den Grenzübergängen tönten, war ich gar nicht in der Stadt, sondern gerade in Kyoto/Japan und erlebte mein erstes Erdbeben (es war nicht so schlimm, nur wie wenn sehr schwere Panzer über Kopfsteinpflaster rasen; das Geschirr klapperte im Schrank, aber es ging nichts kaputt. Sozusagen ein "Soli-Beben" ...).

Charlotte Roth, Als wir unsterblich waren

Charlotte Roths Frauenroman „Als wir unsterblich waren“* lässt die Szenen der Berliner Maueröffnung in mir lebendig werden, obwohl ich gar nicht dabei war. Ebenso mitreißend schildert sie das Leben der Frauen- und Arbeiterrechts-Aktivistin Paula, die zwei Weltkriege er- und überlebt hat – und das der Ostberliner Studentin Alexandra, die sich in eben jener Nacht in einen Westberliner verliebt.

Auf fast 600 Seiten hat Charlotte Roth mich mitgenommen auf eine spannende Reise über drei Generationen hinweg, in die sie (u.a.) einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte eingearbeitet hat.

Das Buch entführt in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg und begleitet die Protagonistin bis zum Ende der Teilung in Ost und West. Ich habe vieles über die Geschichte der Stadt und des Landes gelernt, die hier einmal aus der Perspektive einer engagierten Frau beleuchtet wird. Nicht ein Körnchen Langeweile!

Am Ende hatte ich alle Charaktere liebgewonnen, habe mit ihnen gelacht und geweint. Und wie das immer so ist bei klugen Büchern mit gut recherchiertem Hintergrund, die unter die Haut gehen und so anschaulich, so mitreißend geschrieben sind: Als ich den Buchdeckel ein letztes Mal zuklappte, war mir traurig zumute wie beim Abschied von sehr nahe stehenden Menschen.

Spannend fand ich aber nicht nur den Berliner Alltag der Menschen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, im ersten und zweiten Weltkrieg und in den Jahren dazwischen (vor allem die Ausflüge zum damals noch neuen Strandbad Wannsee: "Hier dürfen Familien Kaffee kochen" -  wecken sweet memories an eigenes Berlinerleben ... *hachz*!), sondern en passant auch die politische Geschichte der frühen SPD, die – gegründet im 19. Jahrhundert als echte Arbeiterpartei mit Träumen von einer gerechteren Welt im Kampf um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, (bekannte Namen August Bebel, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg) – sich heutzutage in ihr scheinheiliges Gegenteil pervertiert hat und deren verfettete Führungspfosten man nicht mehr anschauen kann ohne Ekel, weil man genau weiß, daß die „das Volk“ nicht vertreten, sondern als Stimmvieh missbrauchen und dann für dumm verkaufen.

Und, neugierig geworden auf das Buch? Dann beantwortet mir doch (m)eine Frage:

Welche feministische oder politische Autorin 
hat euch besonders beeindruckt?

Wer das (einmal gelesene) Buch von Charlotte Roth gewinnen möchte, hinterlässt einfach unten (oder unter dem heutigen Post auf Facebook) einen Kommentar mit persönlicher Antwort und gültiger E-Mail-Adresse. Einsendeschluss ist Sonntag, 30. April 2017 um 23:59 Uhr.

JedeR ab 18 Jahren darf EINmal teilnehmen. „Mehrfachschummler“ werden konsequent disqualifiziert. Bei mehr als einer Teilnehmerin entscheidet das Los, und der oder die GewinnerIn wird ungefähr am Dienstag, 2. Mai 2017 per E-Mail benachrichtigt. Ich gebe keine Daten an Dritte weiter, versende das Buch nur innerhalb Deutschlands, leiste keinen Ersatz bei Versandverlust, zahle den Gewinn nicht in bar und schließe den Rechtsweg aus.

Viel Glück!


*PS.
Details zum Buch:
Knaur TB, 
Originalausgabe (2. Mai 2014)
576 Seiten
ISBN  978-3426512067
9,99 Euro, Kindle 7,99 Euro