Achtung. Achtung. Achtung.
Wir sind umgezogen!

Januar 2021

Das Büro für besondere Maßnahmen ist ab sofort erreichbar auf mojour.de

Nach und nach werden alte Beiträge – ggf. aktualisiert und überarbeitet – dorthin umziehen. Bitte folgen ... :-)
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Donnerstag, 9. Juni 2016

Weltmusik für die Fussball-EM 2016

Als frühere Mitarbeiterin verschiedener Weltmusikredaktionen nehme ich die UEFA Fußball Europameisterschaft 2016 in Frankreich zum Anlass, in die Archive zu steigen und die Spiele des Tages jeweils mit passender Musik zu begleiten - bis zum Finale am Sonntag, 10. Juli 2016.

Ab morgen geht's los. Möge die beste Mannschaft gewinnen, möge die Fussball-EM 2016 in Frankreich geprägt sein von Fairness & Frieden. Das soll es dann aber auch schon gewesen sein, was von meiner Seite aus zum Fussball zu sagen ist. Meine Welt ist die Musik:

Hier schon mal als Ouverture die französische Nationalhymne - La Marseillaise - in meiner persönlichen Lieblingsversion. Wie ein Wettstreit der Nationen seinen musikalischen Ausdruck finden könnte, wurde bereits 1942 im Kinofilm "Casablanca" ganz anschaulich dargestellt. Da gab es echt was auf die Ohren!



An jedem Spieltag der EM 2016 präsentiere ich dem geneigten Publikum Musik-Tipps passend zum Spiel, zum Land, zu den Spielern, zur Geschichte - mal neue, mal klassische, mal traditionelle Musik, möglichst abseits der Mainstream-Routen.

Bekanntes wiederhören - auch in unerwarteter Weise, Neues entdecken: Ich hoffe, es ist für viele von Euch etwas dabei. Bei gleicher Qualifikation wird die Musik von Frauen bevorzugt. Ich bin absolut parteiisch!

Das Ganze findet statt auf der Facebook-Seite des Büro für besondere Maßnahmen und ist garantiert (fast) fußballfrei.

Schaut doch mal rüber! Abonniert die Facebook-Seite oder 'folk'ed über twitter @mo_jour ... Ich freue mich über jeden Besuch und danke für Euer Interesse.

Schönste Sommergrüße aus der temporären Musikredaktion für besondere Maßnahmen!


ps.
Diesen Hinweis poste ich hier nur einmal - die Musiktipps findet Ihr "aus organisatorischen Gründen" ausschließlich auf Facebook).

Sonntag, 6. März 2016

Barbara

- Auf dem Hexenbesen durch das Musikerinnen-Alphabet! -

Weiter geht es heute mit dem schönen runden Buchstaben B:

Dieser Sonntag ist nasskalt und deutschgrau, da will keiner vor die Tür. Wir betrachten alte Fotografien in schwarzweiß und Videos mit Menschen, die unser Leben längst verlassen haben.

Dazu perlt die Musik von Barbara durch den Raum, auch ihr Video ist schwarzweiß, aus dem Jahr 1962 - und auch sie ist nicht mehr da und doch jede Sekunde Zuhörens wert.

 
Barbara - Dis, quand reviendras-tu? (1962)

Die Jüdin Barbara - mit bürgerlichem Namen Monique Serf - wurde 1930 im Elsass geboren, musste in den 40er Jahren vor den Nazis fliehen, besuchte nach dem Krieg das Pariser Konservatorium, studierte klassischen Gesang und Klavier.

In den 50er Jahren sang sie Lieder von Edith Piaf, Juliette Greco, Georges Moustaki, Jacques Brel und Georges Brassens, mit denen sie befreundet war. Sie schrieb und sang eigene Lieder; 1957 produzierte sie die erste eigene Single, es folgten elf Alben bis zu ihrem Tod im Jahr 1997.

In Deutschland berühmt wurde Barbara Mitte der 60er Jahre, unter anderem mit dem Lied "Göttingen" über die deutsch-französische Versöhnung nach dem Krieg.

Der Hamburger Klaus Knust hat Barbara eine wunderbare Biographie-Seite gewidmet.


Sonntag, 24. Januar 2016

Angélique Ionatos

- Auf dem Hexenbesen durch das Musikerinnen-Alphabet! -

Wir fangen einfach wieder bei A an:

Die in Frankreich lebende Exilgriechin Angélique Ionatos schreibt und komponiert eigene Stücke, vertont und singt aber auch Gedichte von Sappho, Nobelpreisträger Odysseas Elytis, Frida Kahlo, Mikis Theodorakis u.v.a. 

"Mes soeurs sorcières" (Meine Hexenschwestern) vom aktuellen Album "Reste la lumière" (2015) - ist, wie sie selbst in einem Interview sagt,  eine "...hommage aux femmes courageuses, eine Hommage für die mutigen Frauen, die gleichzeitig Hexen und vergessene Feen sind ... dieses Lied habe ich für die griechischen Frauen geschrieben ...":


(Die Anmod zu "Mes Soeurs Sorcières" beginnt bei 3:37)

Das erste Mal stieß ich auf ihre Musik ungefähr 1992 im Weltmusik-Plattenladen unter den S-Bahnbögen hinterm Savignyplatz in Berlin-Charlottenburg. Dort fand ich die CD 'Sappho de Mytilène', auf der sie gemeinsam mit Nena Venetsanou die Lieder der antiken Dichterin singt. In klassischem Griechisch. So, wie sie sich vorstellt, dass Sappho (sprich: sapfó) die wenigen von ihr erhaltenen Texte gesungen haben könnte.

Den spannenden Plattenladen gibt es schon lange nicht mehr; weiß noch eine, wie der hieß? Der Eingang war von der Knesebeckstraße aus, am Diener Tattersall vorbei. Da landete ich regelmäßig, wenn ich Fernweh hatte, aber kein Geld für ein Ticket. Musik aus fremden Ländern hat mich immer getröstet, mir über den grauen deutschen Alltag hinweg geholfen - und tut es bis heute. Vielleicht kann ich euch ja ein bisschen damit anstecken?

Ich hörte die CD im Laden durch, war hingerissen und nahm sie mit. Angélique Ionatos und ihre Musik ließen mich nicht mehr los, begleiten mich bis heute.

Ende der 1990er Jahre hatte ich das große Glück, diese wunderbare Künstlerin einmal vor einem Konzert in der Berlin Marheinekekirche in einem Interview persönlich kennenzulernen.

Auf meine Frage, was sie sagen würde, wenn sie die Gelegenheit hätte, eine halbe Stunde lang mit Sappho zu sprechen, antwortete sie lachend: "Ich würde sie bitten, dass sie für mich singt."

Unerhört!