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Januar 2021

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Donnerstag, 8. März 2018

Frauenwahlrecht in Japan

- Internationaler Frauentag 2018 -

Dieser Tage fiel mir eine alte Postkarte aus Studienzeiten in die Hände. Während wir in Deutschland in diesem Jahr den 100. „Geburtstag“ des Frauenwahlrechts feiern, mussten die Japanerinnen für dieses Recht fast dreißig Jahre länger kämpfen.

Kimura Komako (木村駒子)


Das Foto von Kimura Komako (木村駒子, 29.07.1887 – 10.07.1980), einer frühen japanischen Kämpferin für das Frauenwahlrecht, erschien im Mai 1918 im Magazin „The Woman Citizen“. Es zeigt die Schauspielerin, Tänzerin, Theaterdirektorin und – Frauenrechtsaktivistin Kimura Komako bei einer Suffragettenveranstaltung in New York.

Die abgebildeten japanischen Schriftzeichen 婦人参政権 (fujin sanseiken) bedeuten „Frauenwahlrecht“.

Kimura Komako hatte 1913 das erste Treffen japanischer Suffragetten organisiert sowie die erste „Gesellschaft für die Wahre neue Frau“ (新真婦人会, shin shin fujin kai) ins Leben gerufen und im selben Jahr das Magazin „Die Neue Wahre Frau“ (新真婦人, shin shin fujin) gegründet.

1917 und 1918 verbrachte Kimura einige Zeit in den USA, um Englisch zu lernen, sich mit dortigen Feministinnen zu vernetzen, ihre Methoden zu studieren und Unterstützungsgelder für die eigenen Aktivitäten in Japan zu akquirieren. Unter anderem nahm sie teil am Marsch der Suffragetten auf der Fifth Avenue in New York am 27. Oktober 1917, bei dem mehr als 20 000 TeilnehmerInnen das Wahlrecht für Frauen forderten (und das gezeigte Foto entstand). 

In Japan wurde Kimuras Engagement als mutig, aber auch als schockierend empfunden. Sie wurde heftig kritisiert, in der Öffentlichkeit jedoch nur marginal wahrgenommen. Dennoch war sie es, die den Weg bereitet hat für berühmtere japanische Feministinnen wie Hiratsuka Raicho: Die schockierte mit ihren Kolleginnen die japanische Öffentlichkeit nur wenige Jahre später (1920) mit einer Petition zur Abschaffung eines alten japanischen Gesetzes, das Frauen die Teilnahme an politischen Versammlungen untersagte.

Die Japanerinnen gewannen diese Petition, ließen nicht locker und erwirkten nach dem 2. Weltkrieg endlich auch eine Änderung der Verfassung: Am 10. April 1946 durften die Frauen Japans – nach mehr als 2500-jährigem Bestehen der japanischen Nation – sich zum ersten Mal an Wahlen beteiligen.

Die Postkarte aus dem Jahr 1980 wurde gedruckt von Helaine Victoria Press in Martinsville (Indiana, USA).

Sonntag, 7. Januar 2018

sei. du selbst! das Meer

- Jahreszitat 2018 -

Das letzte Jahr hat mir fast die Stimme verschlagen. Die 2017er Luft, in die ich meinen Fuß zu setzen wagte, hat mich nicht getragen. Statt dessen bin ich ungeerdet abgestürzt. So viel Schmerz war nie.

Ich bin noch da. Ich hoffe, dass 2018 leichter wird, lebbarer. Dass ich mir meine Mitte zurückerobere und die Farbe meiner Stimme wiederfinde.

Mit dem 'Motto' für 2018 kehre ich ans Wasser zurück, das tosende Sanfte, eiskalt Heitere.

Buhne mit Möwe / Heiligendamm, Ostsee

Der Mond in den Fischen
Wir sind - als Frauen - zyklische Wesen,
wir leben und lieben die Zyklen im Fluss und Überfluss
die Seelen am Wasser gebaut,
mit ozeanischen Gefühlen
zieht es uns immer wieder hin -
zum Meer.

Das salzige Wasser, das paradoxerweise uns erdet,
das Meer, das den Boden nicht versumpft, sondern festigt,
uns Basis gibt und Halt - nicht nur unter den Füßen
sondern der Seele in sich.

Weil das so ist mit uns,
weil der Zyklus der Wasser der unsrige ist und uns ruft
müssen wir ans Meer gehen so oft es geht,
immer einmal öfter als nötig
und noch einmal mehr
ans Meer.

Erst wenn du merkst, dass es nicht das Meer ist allein,
das deine Sehnsucht stillt;
wenn du an der Wasserkante stehst und es näher nicht geht
und es dich doch
immer noch ruft -
oder wenn es einmal keine Gelegenheit gibt,
deinen Körper zum Meer zu bewegen
dann tauche hinein!

tauche tief.
in dich.
und sei.
du selbst!
das Meer.

Dieses Stück lyrische Prosa entstand im Winter 2016/17, ich hatte den "Mond in den Fischen" aus meinem Geburtshoroskop einer Freundin geschenkt. Mit ihrer Erlaubnis mache ich diesen Text einem größeren Publikum lesbar und küre die letzten drei Zeilen zu meinen Begleitworten für das Jahr 2018.

sei. du selbst! das Meer.

Möge Euer Jahr 2018 ein Gutes sein!

Freitag, 25. August 2017

Es war einmal ein Minijob

Prekär wie das Leben heutzutage so ist, freut sich unsereins kreative Hochbegabte über jede Stellenausschreibung, die über die Minimalqualifikation Putzfrau oder Regalauffüllerin hinausgeht.

Auch wenn der Mindestlohn derselbe bleibt – man ist doch dankbar, wenn man auch den gut ausgebildeten Kopf ein bisschen benutzen darf und wenn es bei der Arbeit nicht allzu unangenehm ist. Was mich betrifft, sollte es nicht stinken oder sonstewie eklig sein. Es darf – wegen der Reizfilterstörung – auch nicht zu laut oder zu turbulent sein.

Mit dem Fahrrad zur Arbeit*

Einen solchen Job hatte ich das Glück, kurz nach meinem Neustart in Rostock zu finden. Einen Tag nur, nachdem die Jobcenterbratze mich begrüßt hatte mit den Worten „Wenn Sie nicht stressresistent sind, dann gibt es in dieser Gesellschaft keinen Platz für Sie. Dann müssen Sie in eine Behindertenwerkstatt!“

Montag, 14. August 2017

Ulja Krautwald - Einmal noch mit Hans

- eine Buchempfehlung -

Mein Hans hatte einen anderen Vornamen – aber meine Art der Besessenheit war die gleiche. In allen Zellen meines Körpers schleppte ich einen Mann mit mir herum, und ich schleppte so sehr an ihm und zu ihm hin, dass es nicht nur mir, sondern auch ihm lästig wurde. 



Ulja Krautwald hat mit ihrer erotischen Liebesgeschichte „Einmal noch mit Hans“ das Protokoll einer Obsession abgeliefert, wie es ergreifender nicht sein kann. Jenseits aller Logik. Getragen von Sehnsucht und sinnlichen Alpträumen. 

Dienstag, 2. Mai 2017

Lesefreude 2017 - die Gewinnerin ...

Am 23. April 2017, dem "Welttag des Buches und des Urheberrechts" hat das Büro für besondere Maßhmen im Rahmen der Aktion "Blogger schenken Lesefreude 2017" das Buch "Als wir unsterblich waren" von Charlotte Roth zur Verlosung ausgeschrieben.

Lesefreude 2017


Gefragt war nach einer feministischen/politischen Lieblingsautorin und einer gültigen E-Mail-Adresse. Dies wurde in fünf der insgesamt fünfzehn Kommentare (hier im Blog und bei Facebook) beantwortet.